Freitag, 26. März 2010

Die Frau von Zweelo - eine Moorleiche

In der Mumien-Ausstellung wird auch das Thema 'Mumien aus dem Moor' aufgegriffen. Während das Naturkundemuseum mit einer Vielfalt an Tiermumien aus dem Moor aufwarten kann - eine Besonderheit ist der in die Bronzezeit datierende Torfhund von Burlage -, ist im Museum für Sepulkralkultur ein menschlicher Moorfund, die "Frau von Zweelo", zu sehen (Zweelo: Dorf in den östlichen Niederlanden). Obwohl sie optisch nur noch partiell als eine menschliche Gestalt erkennbar ist - der Kopf fehlt, die Haut ist gedrückt und verformt -, sind dank modernster Untersuchungsmethoden viele "Geheimnisse" gelüftet, z. B. dass die "Frau von Zweelo" im 2./3. Jh. n. Chr. gestorben ist, sie ca. 35 Jahre alt wurde und 170 cm groß war. Außerdem muss sie in der Pubertät an einer Wachstumsstörung gelitten haben. Sogar ihre letzte Mahlzeit - ein Brei aus diversen Getreidesorten und Brombeeren - ließ sich analysieren.
Die Todesumstände ließen sich jedoch nicht ermitteln. Allgemein läßt sich sagen, dass 20 Prozent jener Funde aus Unfällen, 30 Prozent aus Bestattungen und der Rest aus Gewalttaten resultieren.

Dienstag, 9. März 2010

Vortrag von Dr. Rosendahl im Naturkundemuseum

Am Mittwoch, den 10.3., wird der Kurator der Mannheimer Mumienausstellung und Leiter des "German Mummy Project" die neuesten Ergebnisse seiner Mumienforschung im Naturkundemuseum vorstellen. Dr. Wilfried Rosendahl hat in den letzten Jahren vielen der Mumien in Museen, deren Herkunft oft völlig unklar war, einen Teil ihrer Geschichte wiedergeben können.
Zu den ausgestellten Objekten in der Kasseler Ausstellung haben sich ganz aktuell bemerkenswerte neue Erkenntnisse ergeben. Was hat es mit der ägyptischen Mumie mit den gekreuzten Armen aus Basel auf sich ? Womit wurden die Kasseler Föten präpariert ? Welche Herkunft hat unsere "Poster"-Indianerin und warum ist eines der zwei bei ihr liegenden Kindern nicht ihres ?
Antworten im Vortragssaal des Naturkundemuseums um 19.00.